„Herzlichen Glückwunsch zum Internationalen Frauentag!“ - eine Betrachtung von Dirk Stieger, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler in der SVV

Der Internationale Frauentag ist ein fester Termin in unserem politischen Kalender.

Sicher verbindet jeder seine eigenen Sichtweisen und Erfahrungen zu diesem Kampf- und Feiertag. In der alten DDR geboren und aufgewachsen - oder sagt man heute „sozialisiert“ - waren für mich Geschlechtergerechtigkeit oder Gleichberechtigung von Frauen und Männer kein Thema, denn sie wurden schlicht gelebt.

Wie selbstverständlich gehörten Männer und Frauen zu unserer Arbeitswelt, zu unserem Alltag. Und Frauen standen im Betrieb, im Beruf und in der Gesellschaft „ihre Frau“. Und zwar selbstbewusst und stolz auf das Erreichte. Und Frauen haben auch „den Ton“ angegeben. Wie gut erinnere ich mich an eine wirklich führungsstarke Direktorin meiner POS (Polytechnischer Oberschule), die zudem eine tolle Lehrerin war.

Der Internationale Frauentag bleibt mit seinem Anliegen aktuell. Selbst im Urlaub auf den Kanaren wurde ich daran erinnert. Und das ist gut.

Wie befremdlich lese ich gerade die Stellungnahme zur Anwendung geschlechtergerechter Sprache aus dem Landesministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, mit der die Stadt gerügt und aufgefordert wird, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden. Wie kaum anders zu erwarten kam der Anstoß dazu wieder einmal von den örtlichen Grünen. Ganz nach dem Motto, wem nichts mehr einfällt…

Sind das wirklich die echten Probleme? Wer sich heute die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt, mit Homeoffice und anderen neuen Arbeits- und Arbeitszeitmodellen, generell eine erkennbar andere Einstellung zur Arbeit, dazu die Probleme des Fachkräftemangels betrachtet, der Notwendigkeit von Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, von familiengerechteren Arbeitszeiten, der kann nur erahnen, welche wirklichen Fragen dringend anzugehen sind.

Das sind die echten Gerechtigkeitsprobleme. Da wirkt der Ruf nach geschlechtergerechter Sprache wie von einem fernen Stern oder als Ablenkungsmanöver, die wahren Probleme nicht angehen zu wollen.

 

 

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